Liebe Gemeinde,
nur einmal war ich monatelang abwesend aus der Gemeinde – als ich mein Kontaktsemester in Rom verbracht habe. Das war eine geplante und gut vorbereitete Abwesenheit. Die letzten 4 Monate war ich aus einem Grund, den ich mir nicht ausgesucht habe, nicht im Dienst. Der Herzinfarkt im Januar hat mich stark erwischt und außer Kraft gesetzt.

Es gibt nun eine gute Nachricht: nach dieser langen Zeit ist meine Gesundheit wieder in einem Maße gefestigt, dass ich wieder mit der Arbeit beginnen kann. Das ist schön und ermutigend. Meine Wiedereingliederung beginnt mit 10 Wochenstunden und steigert sich in verschiedenen Stufen bis zum Ende des Monats Juli. Im August habe ich dann Urlaub.

Neben dieser guten Aussicht und Nachricht gibt es jedoch auch eine, die für viele betrüblich sein mag: mit Rücksicht auf meine Gesundheit habe ich mich entschlossen, die Gemeindepfarrstelle zum Oktober dieses Jahres zu verlassen und eine neue Aufgabe in der Landeskirche zu übernehmen.

Diese Entscheidung ist mir sehr schwer gefallen! 23 Jahre lang bin ich nun Pfarrer in unserer Gemeinde gewesen – und nun geht ein wichtiger Abschnitt meines Lebens zu Ende und ein neuer beginnt. Ich nehme sehr viele gute Erinnerungen mit und vermisse schon jetzt viele Menschen, die ich begleiten durfte anlässlich der wichtigen Wendepunkte im Leben. Ich nehme die Erinnerungen an unzählige Gottesdienste mit, an die Gruppen und Kreise, an die konstruktive Arbeit im Presbyterium, die schönen und lebendigen Erinnerungen an die Gemeindereisen, den Wert von wirklich ungezählten Gesprächen.

Ich bin sehr froh darüber, dass ich den ganzen Monat September noch Zeit zum Abschiednehmen haben werde. Und wenn die Corona-Lage es zulässt, wird es im Gottesdienst am Erntedanktag am 3. Oktober 2021 die Möglichkeit geben, einander „Adieu“ zu sagen. Nicht zuletzt bin ich froh darüber, dass meine Frau Anke und ich hier in Leverkusen wohnen bleiben werden: Wir sind also nicht „aus dieser Welt“!

Ich grüße alle sehr herzlich – mit Worten, die ich so manches Mal in einer Predigt gesagt habe: Am Ende wird alles gut – und wenn nicht, dann war es noch nicht das Ende!

Euer und Ihr Pfarrer
Christoph Engels