Ausstellung: Treppen, Leitern & Co

Ob Himmels-, Hühner-, Ton- oder Trittleiter, ob Feuerwehrleiter oder Rettungstreppe – Leitern, Treppen und Stiegen sind in allen möglichen Größen, Materialien und Bauformen seit alter Zeit in den menschlichen Erzählungen und in unserem Kultur- und Alltagsleben präsent. Sie gehören zu den menschlichen Erfindungen, die aus dem homo erectus den homo sapiens machen, dem der aufrechte Gang als Erkundungstechnik nicht mehr genügt. In unserem irdischen Dasein sind Leitern und Treppen probate Hilfsmittel, um durch einen begrenzten und sicheren Auf- oder Abstieg neue Ebenen zu erreichen, neuen Ein- und Überblick zu erhalten, neue Handlungsräume zu erschließen. Ob Himmelsleiter oder Räuberleiter – Leitern sind für Passagen zuständig, sie sind ein Durchgangsmittel, Überbrückungshilfen und kein Aufenthaltsort von Dauer. Wesentlicher Zweck ist immer der Aus-, Ein- und Überblick, der Blick auf das Größere oder Ganze, der uns oftmals auch das Kleine anders erscheinen und einordnen lässt.

Vier Leverkusener Künstler und eine Künstlerin erkunden in der Christuskirche auf ihre eigene Weise das Leben von Leiter, Treppe und Stiege:

• Der Fotograf und Maler Jürgen Dehniger steigt, wenn man so will, über die Begrenzung einer Leiter hinaus und zeigt ein übermaltes Luftbild, das aus der Vogelperspektive den Kölner Dom als Gotteshaus mit der Hohenzollernbrücke und dem Schienennetz verbindet.
• Der Maler und Bildhauer Friedel Engstenberg stellt einen luftig eleganten Aufstieg zu einer Plattform aus, die eine kleine runde Stehle oder einen Poller trägt. Es entsteht ein Ort, der nach dem Aufstieg über die vier Stufen als Ankerplatz oder Gedenkort ebenso viel Vorläufigkeit ausstrahlt wie die Treppe selber.
• Der Fotograf Johannes Seibt interessiert sich für Treppen und Stiegen in ihrem jeweiligen Kontext.
• Der Schriftsteller, Cartoonist und Karikaturist Peter Kaczmarek portraitiert in seinem grafischen Werk seit fünf Jahrzehnten Aufsteiger und Karrieristen, die als skurrile Selbstdarsteller auf der Karriereleiter auf- und absteigen.
• Die Künstlerin anna k matzek steuert eine Video-Installation bei: sie hat Mitglieder ihrer Familie in einer Endlosschleife und aus der Froschperspektive gefilmt, die eine Leiter ihres Vaters überklettern.

Die Arbeiten stecken voller fantasievoller, inspirierender Impulse zur Stimulierung des eigenen Sehens und Erkundens, zur Entwicklung eines eigenen Urteils. Sie sind in der Zeit vom 21. April bis zum 30. Juni 2024 in der Christuskirche zu sehen.

Die Eröffnung der Ausstellung findet am Sonntag, dem 21. April 2024 um 10 Uhr im Rahmen eines Gottesdienstes mit Pfarrer Dr. Detlev Prößdorf statt. Musikalisch wird die Eröffnung begleitet von dem A-Capella-Sextett „Sixmix“, Reiner-Ernst Ohle wird in die Ausstellung einführen.

Die Ausstellung ist bis zum 30. Juni 2024 zu den Öffnungszeiten der Christuskirche jeweils Mittwoch bis Freitag von 15-18h und Samstag von 11-15 Uhr zu sehen.