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“EINS zwei drei, EINS zwei drei” … so zählt man beim Walzer üblicherweise. Doch Johann Sebastian Bach hat vor ein paar hundert Jahren zu Pfingsten einen Wiener Walzer komponiert, bei dem die Betonung auf der Drei liegt: “eins zwei DREI, eins zwei DREI …”. Warum? Die Antwort ist verblüffend einfach: Zu Pfingsten geht es um die dritte im Bunde der Dreifaltigkeit (1.: Gott / 2.: Jesus Christus / 3.: Heilige Geistkraft), also sitzt der Schwerpunkt auf  der Zählzeit Drei. Wäre sicher interessant, das im Tanz umzusetzen … Im zweiten Teil (Video ab Minute 1,01) dieses Orgelstückes erklingt die Liedmelodie (im Evangelischen Gesangbuch (eg) findet man sie unter der Nr. 126) in mächtigen und langen Basstönen, gespielt mit den Füßen im Pedal, während die Hände auf der Manualtastatur das pfingstliche Sturmbrausen besorgen. Ein tolles Stück, das alljährlich viele meiner Kolleginnen und Kollegen nah und fern am Pfingstfest mit Be-Geist-erung spielen.

Frohe Ostern wünsche ich Ihnen und Euch mit fünf Melodien zu dieser Festzeit! Vor einem Jahr habe ich dieses Video zusammen mit den Geigerinnen Theresa Bothe, Lena Flaig und Paula Reimann aufgenommen. Gut möglich also, dass Ihr/Sie es schon gesehen haben. Doch ich finde es auch beim wiederholten Anschauen und Anhören schön. Es enthält drei bekannte Lieder im modernen Gewand. Michael Schütz arrangierte diese Begleitsätze zu eg 112 (“Auf, auf, mein Herz, mit Freuden”, eg 116 (“Er ist erstanden, Halleluja!) und eg 100 (“Wir wollen alle fröhlich sein”). Wenn Sie mögen, legen Sie Ihr Gesangbuch bereit, finden Sie die Texte im Internet oder summen Sie einfach mit. Zwischen diesen Liedern spiele ich zwei kurze Orgelstücke von Johann Sebastian Bach über “Erschienen ist der herrlich’ Tag” (eg 106) und “Christ ist erstanden” (eg 99). Viel Osterfreude beim Schauen und Hören! Ihr/Euer Bertold Seitzer

Erinnert sich noch jemand an diese TV-Werbung? Ein Paketbote kommt in eine Fabrik- oder Werkshalle, es scheint aber niemand da zu sein, um die Lieferung anzunehmen. Er versucht, durch Sprechen oder Rufen Aufmerksamkeit zu bekommen, doch ohne Erfolg. Dann kommt’s: Er singt mit Opernsängerstimme “Halloooooo …” – und augenblicklich erscheint jemand, um das Paket in Empfang zu nehmen. So ist das mit dem Singen: Es ist einfach viel, viel intensiver als Sprechen. Das gilt für Paketlieferungen wie für Psalmen. Psalmen waren ursprünglich Gesänge. Heutzutage werden sie in Gottesdiensten meist geprochen. Es gibt Lieder auf der Grundlage von Psalmen – ein bekanntes und schönes Beispiel ist dieses:

Doch es gibt auch noch die mittelalterlichen Melodien, auf die Psalmen gesungen werden können, einige davon auch im eg (Evangelischen Gesangbuch). Und ich finde, es ist ein besonderes Erlebnis, Psalmen in diesen schwebenden gregorianischen Weisen zu hören und zu singen.

Ich möchte Euch und Ihnen gerne in einem Zoom-Treffen am Aschermittwoch, 2. März um 19.30 Uhr die Möglichkeit geben, ca. 30 Minuten lang einen oder zwei Psalmen zu singen und auf diese Weise neu kennenzulernen. Sie können/Du kannst ganz unbefangen hören, singen, ausprobieren, denn bei ausgeschaltetem Mikro am heimischen Rechner oder Smartphone kann man sängerisch ganz für sich und doch mit Anderen verbunden bleiben.

Wer daran teilnehmen möchte, schicke mir bitte (bis 28. Februar) eine Mail (Gerne mit dem Betreff Psalmen-Singen, dann finde ich sie leichter im Mail-Meer …): bertold.seitzer@ekir.de

Am Vormittag des 2. März schicke ich dann ebenfalls per Mail den Zoom-Link und Texte für die Teilnahme an alle, die sich bei mir gemeldet haben. Probiert es/probieren Sie es aus – es kann nichts schief gehen. Man braucht dazu auch keine Opernsängerstimme … Ich freue mich darauf!

Herzlichen Gruß, Ihr/euer Kantor Bertold Seitzer